Das große historische Datum der Vorgeschichte ist der Karfreitag 1906.
An diesem Tag begab sich eine Abordnung des „Fußballklub Waldniel“, nach Mönchengladbach um den ersten Fußball zu kaufen. Man hatte sehr lange dafür sparen müssen. Die Schar der wagemutigen Jungen war nicht sehr groß, und der Spielführer war gleichzeitig der Vereinsvorsitzende. An jenem Karfreitag 1906 sollte nach der Fastenpredigt um 17.00 Uhr der Anstoß für das erste Spiel vorgenommen werden. Der Weg nach Mönchengladbach war weit, und unterwegs ließen es sich die „Ballkäufer“ durchaus nicht nehmen, aus Freude über den Erwerb des ersten Balles in alle am Wegesrand liegenden Gaststätten, die man damals sinnigerweise „Heiligenhäuschen“ nannte, einzukehren. Sie hatten manches „Schöppchen“ Bier geleert, als sie um 19.00 Uhr von dem langen Einkaufsweg eintrudelten. Auf einer Wiese an der „Schweinemästerei“ ging es dann los und das erste Spiel dauerte bis in die Dunkelheit hinein. Aus der heutigen Perpektive ist man sehr geneigt, dieses erste „Spiel“, als den ersten Trainingsabend zu bezeichnen.
Das erste Wettspiel fand gegen Amern statt und war der Beginn einer langen Serie von stets interessanten Lokalbegegnungen bis heute. Fußballschuhe besaß damals kaum jemand. Feste Regeln waren nicht bekannt. Und so ist es weiter nicht verwunderlich, dass der Schiedsrichter eine untergeordnete Rolle spielte und nicht in der Lage war, das Spiel über die volle Distanz zu bringen.
Die Sportbegeisterung schlug hohe Wellen. Die Jungen opferten ihr ganzes Sonntagsgeld für ihre Leidenschaft und gründeten 1907 den „Sportclub Waldniel“. In dem selben Jahr entstand ein dritter Verein mit dem Namen „Jung Deutschland“, dessen Leistungen zwar weniger erwähnenswert, dessen Ball aber wegen seiner Dauerhaftigkeit zu einem Begriff wurde und deshalb den Namen „Cocosnuet“ erhielt.
Im Jahre 1909 bildete sich in Ungerath ein Fußballclub, der sich „Borussia“ nannte. In diesem Club herrschte jene Einigkeit, die den Waldnieler Vereinen fehlte. Bei den Spielen auf der Weide war ganz Ungerath, alt und jung vertreten. Da standen die Alten mit blank gescheuerten Holzschuhen, die langen Pfeifen im Mund. Alte Mütterchen schüttelten ihre Köpfe über das wüste Spiel. An diesem Verein schloß sich im Jahre 1911 der SC Waldniel an, und damit beginnt die eigentliche Vereinsgeschichte.
Heute besteht der Verein aus der Abteilung Fußball mit drei Seniorenmannschaften im Punktspielbetrieb sowie eine Alte Herren.
Im Fußball-Jugendbereich spielen zur Zeit 19 Jugendmannschaften.
Die Handballabteilung bestreitet ihre Heimspiele in der Sporthalle am St. Wolfhelm Gymnasium, Dülkener Straße, Waldniel
Zur Zeit zählt der Verein ca. 700 Mitglieder.